3. Türchen: der Kauf eines Weihnachtsbaums
Der Kauf eines Weihnachtsbaumes ist seit jeher eine zutiefst männliche Aufgabe. Unsere Grossväter schlugen diesen noch eigenhändig und schleppten ihn heim zur Sippe. Noch weiter zurück in der Zeit der Jäger und Sammler war jener Mann, der den grössten Bären erlegte, der absolute Platzhirsch und damit auch als Erzeuger möglichst vieler Nachkommen sehr gefragt. Die Jagd nach dem idealen Weihnachtsbaum ist die Bärenjagd der heutigen Zeit. Testosterongesteuert umkreisen diverse Alphamännchen das Angebot an abgesägten Tannen vor dem Baumarkt, immer darauf bedacht, ihrem Weibchen den längsten und dicksten und schönsten....ähhh Tannenbaum mitzubringen und so ihren Sitz als Famileinoberhaupt zu bestätigen.
Darüber geht oft vergessen, dass der längste, dickste und schönste vielleicht gar nicht den Bedürfnissen von Frauchen entspricht. Ich spreche hier wieder vom Weihnachtsbaum... Ein Zweimeterbaum passt nun mal nicht in jede Stube! Also: frag ganz genau nach, was sie denn gerne hätte! Wenn du sie jetzt aus rein praktischen Überlegungen einfach zum Tannenkauf mitnehmen willst, dann bedenke, dass sie dann auch dabei ist, wenn du gegen den muskelbepackten Nachbarn verlieren solltest. Da nützt es dann auch nichts mehr, ihr zu erklären, dass du dem kleinen mickrigen, krumm gewachsenen Bäumchen in deiner Hand auch die Chance geben willst, schön geschmückt im Lichterglanz zu erstrahlen.
Also, du siehst, du wirst dich dieser Challenge alleine stellen müssen. Drum: einigt euch über die genaue Grösse und Beschaffenheit (dichte Äste dafür weniger Kerzen? Weisstanne? auf einer Seite etwas flacher weil er an der Wand steht?). Und wenn du mit den Nerven am Ende bist, bring einfach einen und erzähl, es sei der letzte gewesen...