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Über die Liebe

Mein Piercer hat sich aus unerfindlichen Gründen nach Deutschland abgesetzt. Hat ihn meine grosse Fotze so sehr erschreckt??? Naja, auf jeden Fall sind noch immer die dünnen provisorischen, mickrigen Ringlein drin, und mit denen traue ich mich nirgends hin, ergo gibs an dieser Stelle auch nichts Aktuelles zu erzählen.


Drum mache ich es wie alle Medienprofis während der Saure-Gurken-Zeit: ich krame in der vor sich hin staubenden Kiste alter Themen und wähle daraus: DIE LIEBE! Passt doch hervorragend zur blühenden und knospenden Frühlingszeit.


Tja, die Liebe… Manch einer meint ja, dass Liebe und Sex untrennbar zusammengehören sollten. Man sollte sich nicht allzu sehr an diese Hoffnung klammern. Meine Erfahrung ist, dass wirklich versauter Schlampensex eher möglich ist, wenn die Liebe mal eben Pause machen kann. Zu viel Nähe macht zahm und Zahmheit nimmt dem Sex den Biss. Was nicht heisst, dass der versaute, geile Hurenbock die verfickte 3-Loch-Schlampe nach schweisstreibenden Spielchen nicht in den Arm nehmen darf… das ist dann mit Liebe eben doppelt schön 😊


Wer sich meine Recherchen und persönlichen Gedanken zu diesem Thema zu Gemüte führen mag, der lese weiter…


Exkurs «Liebe»

Wann ist die romantische Liebe, wie sie uns Oper und Werbung vorgaukelt, eigentlich erfunden worden? Wohl nicht in der Steinzeit, sondern eher zu Zeiten, als sich die Menschen solche Eskapaden leisten konnten, sprich: als es nicht mehr ums nackte Überleben ging. Ist Liebe also Luxus?


Eine Theorie besagt, dass die partnerschaftliche Liebe ein (jämmerlicher, weil meistens zum Scheitern verurteilter) Ersatz für unsere kulturelle und religiöse Eingebundenheit sei. Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit sei dem modernen Menschen durch seine Abkehr von religiösen Gemeinschaften verloren gegangen, deshalb suche er es in einem Gegenüber, das ihn «komplett» machen soll. Alles klar? Mist, hätte ich also doch nicht aus der Kirche austreten sollen!


Weiterhin die romantische Liebe suchend, verrennt sich der Mensch in Projektionen des Traumpartners, schildert C.G. Jung eindrücklich. Er beschreibt damit das Phänomen der «rosaroten Brille». Keinem Menschen wird es je gelingen, die an ihn gestellten Erwartungen vollumfänglich zu erfüllen, was sich spätestens nach der Phase des Verliebtseins klar zeigt. Also, Mädels, schaut der Tatsache ins Auge: Den Prinzen auf dem weissen Pferd gibt es nicht. Oder wenn, dann nur mit Macken, was wiederum die Bezeichnung «Prinz» ad absurdum führt…


Andere meinen, dass nur Gott (der Glaube an Gott) den Menschen komplett machen könne, dass Gott quasi der fehlende Teil in uns ist, nach dem wir uns ein Leben lang sehen, und den wir fälschlicherweise in der Liebe zu einem anderen Menschen suchen. Siehe oben: Mist, hätte ich also doch nicht aus der Kirche austreten sollen!


Ich persönlich habe entschieden, dass ich für mich ganz allein «ganz» bin, dass an mir kein «fehlendes Teil» vorhanden ist*, dass mir also nichts fehlt und ich deshalb auch kein fehlendes Teil suchen muss – weder in einem Mann noch in einer Glaubensgemeinschaft. Wenn dann wider Erwarten doch noch ein Prinz vorbeikommt (naturgegeben mit all seinen Macken), dann kann ich ihn als Geschenk annehmen und mich von Herzen darüber freuen, ihn geniessen, ihn lieben, ihn genau so lassen wie er ist. Denn: Er hat nicht die Aufgabe, mich zu ergänzen, sondern ist eine wundervolle Zugabe in meinem Leben.


*hihi...kein «fehlendes Teil» vorhanden: ist die deutsche Sprache nicht grossartig?


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