Bin ein bisschen nervös... Heute ist es endlich soweit: ich soll 6 Ringe an meine Schamlippen bekommen, als Zeichen, dass ich als Sklavin meinem Dom gehöre (Wobei Dom ein selten dämliches Wort ist, das so gar nicht auf unsere Verbindung passt…). Ich weiss gar nicht mehr genau, wie die Idee entstanden ist, dass wir meine Schamlippen mit Ringen versehen könnten. Vermutlich, weil sie so gross sind, dass auch eine ganze Sammlung von coolen Ringen dranpassen würde? Eine beringte Sklavin… Wir beide haben sie Idee einfach toll gefunden!
Die Piercing-Sache zog sich jetzt schon über Wochen hin, vom reinen Gedankenspiel über die ewigen Abwesenheiten des gewählten Piercers bis hin zum Entscheid: Selbst ist der Mann (und die Frau), wir werden das Piercen selbst übernehmen! Gesagt, getan: telefonisch Tipps vom Piercer holen, Anleitungen lesen, youtube-Videos gucken, Ringe aussuchen, bestellen, warten. Die ersten Ringe – geschwärztes Titan – sahen aus wie aus Plastik. Sie gefielen uns nicht und hatten zudem den falschen Verschluss. Also nochmals: Ringe aussuchen, bestellen, warten. Die zweiten waren dann in meinen Augen perfekt. Schliesslich lag alles bereit: Nadeln, Desinfektionsmittel, Handschuhe und passende Zangen um die Ringe zu öffnen und zu schliessen. Das war vor einer Woche, und der «do-it-yourself»-Versuch startete dementsprechend hoffnungsvoll. Desinfizieren, anzeichnen, Nadel durch, das dünne Schläuchlein bleibt im Loch und wird etwas gekürzt, um den Ring einzufädeln. Die Schmerzen beschränken sich auf einen Stich mit Brennen und sind durchaus auszuhalten. Das Einfädeln des Rings gestaltet sich am lebenden Objekt jedoch schwieriger als bei der Trockenübung: meine schönen Titanringe sind schlicht zu dick für das gestochene Loch. Ein Nachstechen bringt auch nichts. Naja, Schwamm – pardon: Desinfektionstuch – drüber!
Das «Probeloch» ist inzwischen gut verheilt, und heute soll nun doch ein Profi das Pojekt in Angriff nehmen und wenn möglich auch gleich vollenden. Und ich bin nervös. Nicht so sehr, weil ich die Schmerzen fürchte; die hatte ich ja bereits beim erwähnten Selbstversuch erlebt, die waren gut auszuhalten. Eher wegen der Tragweite des Ganzen, die mir in den letzten Tagen immer bewusster geworden ist. Ich werde ab heute die beringte Sklaven meines Dom sein: ein Zeichen der Zugehörigkeit, der Verbindlichkeit und auch der Verbundenheit. Ein sehr schönes Symbol, und ich bin unsäglich stolz darauf! Wer hätte gedacht, dass ich als freiheitsliebender Mensch mal an diesen Punkt komme…
Erfolgreich verdränge ich den Zweifler in meinem Kopf (…Und wenn all die Startschwierigkeiten lediglich Zeichen waren, das Projekt abzublasen?...) Nix da! Die Startschwierigkeiten boten mir Gelegenheit, meinen Entscheid gründlich zu durchdenken und zu festigen: ja, ich will auf jeden Fall die beringte Sklavin meines Dom sein! Da klingelt es an der Tür und die Post liefert mir einen Blumenstrauss – ein verspätetes Geburtstagsgeschenk einer guten Freundin aus Deutschland. Na, wenn DAS kein positives Omen ist!
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